Kategorie: Crowdfunding (Seite 2 von 2)

🧭 Crowdfunding – Europa Universalis: The Price of Power

🏛️ Aus PC wird Brettspiel – in XXL

Europa Universalis – The Price of Power ist ein Strategie-Epos mit Wurzeln in der digitalen Welt. Die Vorlage – ein unfassbar komplexes Grand Strategy Game – hat seit Jahren eine treue Fangemeinde. Auch bei uns.

Ich habe es auf der SPIEL 2019 in Essen gesehen und war sofort interessiert. Die erste Kampagne endete ebenfalls 2019 – ich war dabei.

Die Aussicht, dieses Monster von Spiel endlich auch offline mit Freunden zu erleben, war zu verlockend. Also: gebackt.

📦 Das Projekt

Die Auslieferung? Geduld war gefragt. Wie bei vielen großen Projekten hat sich alles etwas gezogen – aber das Endprodukt war beeindruckend:

  • Riesige Karten
  • Massiv Inhalte
  • Und: das Gefühl, ein ganzes Zeitalter in der Hand zu halten

Die Box wirkt, als könnte man darin auch schlafen – und das Regelwerk eher wie ein kleines Buch.

Inzwischen lief eine zweite Kampagne mit Erweiterung, die ebenfalls erfolgreich war. Auch hier bin ich wieder dabei – die Auslieferung steht noch aus.

🧠 Der erste Versuch

Mein Ziel: Das Spiel mit drei Freunden, zwei Kindern und mir selbst an einem Wochenende durchspielen.

Die Realität:
„10 Minuten pro Person, pro Runde. Vier Runden pro Zeitalter. Mindestens drei Zeitalter…“

Ergibt bei sechs Personen ca. 12 Stunden reine Spielzeit – ohne Aufbau, Pausen oder Regelerklärung.

Es wurde aufgebaut. Die Regeln wurden gelesen.
Gespielt wurde… nicht.

⚔️ Trotzdem dran geblieben

Ich konnte es nicht einfach wieder ins Regal stellen. Also: Neue Runde, zu dritt. Und siehe da: Es funktioniert.

Zwar bleibt es komplex, lang, fordernd – aber es ist auch belohnend.

Ein Strategiespiel mit Tiefe, das seinem Namen alle Ehre macht. Und: Das Brettspiel schafft es tatsächlich, den Geist des Originals zu transportieren – ohne ein 1:1-Klon zu sein.

🧠 Fazit

Europa Universalis – The Price of Power ist kein Spiel für zwischendurch. Es ist ein Projekt, ein Commitment – eine Art Brettspielurlaub.

Aber wenn man bereit ist, sich darauf einzulassen, ist es ein grandioses Erlebnis.

🧛 Crowdfunding – Vampire: The Masquerade – Heritage

🩸 Ein Spiel, das ich haben musste

Vampire: The Masquerade – Heritage ist ein Crowdfunding-Projekt, das ich nicht wegen des Spiels, sondern wegen der IP unterstützt habe.

Ich habe in meiner Jugend und Studienzeit unzählige Stunden mit Vampire: The Masquerade am PC verbracht – ein Rollenspiel-Klassiker mit Atmosphäre, Anspruch und Kultstatus. Als dann ein Brettspiel dazu angekündigt wurde – noch dazu aus Deutschland – war klar: Ich bin dabei.

💸 Die Kampagne

Der Preis war fair: 89 € für ein hochwertiges Legacy-Spiel, inklusive Metallmünzen und edler Verpackung. Die Aufmachung war überzeugend, das Design stimmungsvoll. Als das Spiel ankam, war mein Eindruck durchweg positiv:

  • Verpackung: wertig
  • Karten & Komponenten: sauber produziert
  • Metallmünzen: schwer in der Hand, richtig schön

Nur: gespielt haben wir es bis heute nicht.

🕯️ Warum es im Regal blieb

Das liegt vor allem am Setting. Auch wenn ich das Universum liebe, ist der Ton sehr düster, ernst und erwachsen. Für eine Familienrunde am Abend ist das nicht unbedingt das richtige Spiel – zumindest gefühlt.

Vielleicht kommt der Moment noch. Aber bislang ist Heritage eher ein Sammlerstück als ein Spielehighlight.

🧠 Fazit

Ein Projekt, das ich nicht wegen des Gameplays, sondern wegen meiner Nerd-DNA unterstützt habe. Der Kauf war nicht unvernünftig – das Spiel ist hochwertig, fair bepreist und aus deutscher Produktion.

Aber: Gespielt haben wir es bisher nicht – und aktuell sehe ich auch keinen Anlass, das bald zu ändern.

Manche Spiele kauft man eben fürs Regal.
Und manchmal ist das auch okay.

💰 Crowdfunding – Munchkin Dungeon

🎓 Munchkin goes Miniaturen

Munchkin Dungeon war ein Kickstarter, der bei mir sofort den Nostalgie-Knopf gedrückt hat. Während meines Studiums haben wir das klassische Munchkin-Kartenspiel rauf und runter gespielt. Dass es nun ein Dungeon-Crawler mit Miniaturen geben sollte – noch dazu mit Humor und Design, das dem Original treu bleibt – hat mich direkt angesprochen.

Und als Steuerberater hat mich natürlich auch der „Insurance Salesman“ als Boss-Monster nicht kalt gelassen (auch wenn es kein Finanzbeamter war 😉).

📦 Die Kampagne

Die Kampagne war klassisch CMON: riesige Stretch Goals, exklusive Inhalte, tolle Meeples, ein stylisches Gesamtpaket. Und das zu einem damals wirklich günstigen Preis – mein Einstieg lag bei gerade einmal 90 $.

Das Spiel kam mit vielen Miniaturen, satten Erweiterungen und ordentlich Produktionsqualität. Noch heute stehen die Kisten im Regal – fast unangetastet.

🎮 Und dann kam der Tisch

Die Vorfreude war groß, das Auspacken ein Event – doch der Funke ist nicht übergesprungen. Wir haben ein, zwei Runden mit den Kindern gespielt. Dann später einen längeren Abend mit Freunden, Bier und Brezeln. Aber der Eindruck blieb: Es zündet nicht.

Das Spiel ist hübsch, humorvoll, produziert wie ein Blockbuster – aber das Gameplay trägt für uns einfach nicht über die Spieldauer. Es wirkt mechanisch eher simpel, zu wenig belohnend, dafür aber recht lang. Und genau das steht bei uns dem „Time to Table“ im Weg.

🎨 Miniaturen? Leider nein.

Die Miniaturen sind charmant, das Design ist stimmig. Aber bis heute ist keine einzige davon bemalt – und das will schon was heißen, wenn selbst Figuren aus Tainted Grail am Pool bemalt werden.

🧠 Fazit

Munchkin Dungeon war für mich ein Kickstarter-Projekt mit viel Gefühl und wenig Wiederspielreiz. Die Kampagne, das Thema und die Produktion waren ein Volltreffer – aber am Tisch blieb es bei einem Lächeln, keiner Begeisterung.

Schade? Ja.
Aber auch ein Reminder, dass selbst die coolsten Stretch Goals kein gutes Gameplay ersetzen.

🚀 Tainted Grail – Miniaturen, Magie … und wir haben es wirklich gespielt

🎯 Warum ich es unterstützt habe

Tainted Grail war mein zweites Crowdfunding-Spiel – und das erste, bei dem ich mich komplett habe mitreißen lassen. Die Kampagne von Awaken Realms war wie ein düsteres Märchen für Strategen: Miniaturen, Tarot-große Karten, erkundbare Welt, dunkle Legenden und ein parallel entwickeltes PC-Spiel. Ich war sofort gefesselt – auch wenn ich wusste: Ich werde das vermutlich lange nicht spielen.

2018 waren meine Kinder noch zu jung für das Setting, und die Freunde mit Kampagnen-Ausdauer wohnten zu weit weg. Aber die Miniaturen haben mich direkt getriggert. Ich habe gebackt. Mit voller Absicht und etwas Selbstbetrug – einfach, weil ich es besitzen wollte.

📦 Kampagne, Stretch Goals & Lieferung

Wie gewohnt bei Awaken Realms war die Kampagne ein visuelles Spektakel: Stretch Goals, Upgrades, Miniaturen, Würfel, Tokens, Add-ons – man konnte sich verlieren. Ich habe ziemlich viel davon mitgenommen, auch wenn ich damals noch nicht wusste, ob es je auf den Tisch kommt.

Die Lieferung kam – wie erwartet – deutlich später. Aber als das Paket ankam, war es wie ein Brettspiel-Event: schwer, episch, schön. Ein Regalplatz war längst reserviert.

🧊 Pile of Shame deluxe

Zunächst blieb alles unangetastet. Ich habe das Material bewundert, das Regelbuch aufgeschlagen – und es dann wieder geschlossen. Sogar das PC-Spiel auf Steam gekauft, angespielt, abgebrochen. Nochmal auf dem Steam Deck probiert. Gleiches Ergebnis.

Es war mehr Sammeln als Spielen – vorerst.

🎉 Und dann … haben wir es wirklich gespielt

Im Jahr 2023 haben wir das Grundspiel begonnen – als Familie. Und wir sind drangeblieben. 2024 war es durchgespielt. Nicht mal hastig, sondern in einem guten Rhythmus – mit Freude, Pausen, Planung und Miniaturenbemalung dazwischen.

Mittlerweile sind wir in der ersten Erweiterung gelandet, die Kampagne läuft wieder an. Und auf der SPIEL 2024 in Essen haben wir dann tatsächlich den letzten noch fehlenden Inhalt nachgekauft – inkl. Artus-Miniatur, Grail Block und allem weiteren Schnickschnack. Jetzt dürften wir wirklich alles haben, was dieses Spiel hergibt.

🧠 Persönliches Fazit

Tainted Grail war für mich lange einfach ein beeindruckendes Sammlerstück – eines dieser Spiele, das man gern besitzt, aber nicht sofort spielt. Umso schöner, dass wir es dann doch gemeinsam durchgespielt haben – und sogar Lust auf mehr hatten.

Heute ist es ein fester Bestandteil unserer Sammlung geworden – inklusive bemalter Miniaturen, Erweiterungen und allem drumherum. Rückblickend war es ein gutes Projekt: durchdacht, atmosphärisch und handwerklich stark. Kein Fehlkauf – auch wenn der Weg bis zur ersten Partie ein paar Jahre gedauert hat.

📚 How to Create Your First Board Game – Ein Geschenk mit Zukunft?

Noch bevor Crypt bei uns auf dem Tisch lag, habe ich 2018 eine andere Crowdfunding-Kampagne unterstützt – wenn auch nicht für mich selbst, sondern als Geschenk für meine Frau: Das Buch „How to Create Your First Board Game“ von Aaron Frias.

Es war ein kleines, digitales Projekt – aber mit einer großen Idee: anderen zu helfen, ihr eigenes Spiel zu entwickeln. Ich fand den Ansatz sympathisch, bodenständig und ideal für jemanden, der sich zwar gern mit Spielen beschäftigt, aber (noch) nicht selbst als Autorin oder Designerin tätig ist.

Heute steht das Buch allerdings nicht mehr im Regal meiner Frau, sondern … bei unserer Tochter. Und das passt perfekt.

Maja tüftelt schon seit einiger Zeit an eigenen Spielen, Krimidinnern und sogar Legacy-Varianten. Wer weiß – vielleicht ist genau dieses Buch irgendwann der Auslöser, dass bei uns nicht nur über Spiele gesprochen und gespielt wird, sondern dass wir selbst einmal eine Kampagne starten.

Ich bin gespannt. Und falls es so kommt: Dann hat alles mit einem kleinen Kickstarter-Buch angefangen.

🚀 Crypt – Mein erstes Kickstarter-Projekt

🎯 Warum ich es unterstützt habe

Crypt war mein Einstieg in die Welt des Brettspiel-Crowdfundings – und rückblickend ein idealer Testballon. Ich hatte mich schon länger für das Thema interessiert: Projekte entdecken, deren Finanzierung live verfolgen, exklusive Extras sichern, monatelang auf das Ergebnis warten – das hatte für mich einen ganz eigenen Reiz.

Als ich 2018 auf Crypt stieß, passte einfach alles: ein kleines, thematisch interessantes Spiel, ein ungewöhnlicher Grafikstil, einfache Mechaniken – und vor allem ein fast symbolischer Preis. Für nur 9 $ konnte man mitmachen, das Risiko war also minimal. Gleichzeitig lockte das Versprechen, später etwas in den Händen zu halten, das sonst kaum einer hat. Dieses Gefühl – heute unterstützen, in einem Jahr auspacken – hat mich sofort fasziniert.

📦 Kampagnenverlauf & Lieferung

Die Kickstarter-Kampagne war eher kompakt, aber sehr charmant aufgezogen. Es gab einige Stretch Goals, vor allem mehr Karten und ein paar Varianten, aber alles blieb übersichtlich. Die Kommunikation war durchgängig freundlich und professionell. Das Spiel wurde 2019 geliefert – also ziemlich genau wie angekündigt. In der Welt des Crowdfundings ist das rückblickend bemerkenswert.

📬 Als es ankam …

Als Crypt endlich im Briefkasten lag, war die Freude groß – aber: Ich habe es trotzdem erstmal nicht gespielt. Der Grund war ganz banal: Ich war mir unsicher, ob das Thema – Gräber plündern, Untote dienen – wirklich für unsere Familie passt. Der Stil war düster und erinnerte ein wenig an Darkest Dungeon. Also blieb das Spiel liegen … ganze sechs Jahre lang.

🕹️ Und dann … endlich gespielt

Im Sommerurlaub 2025 war es soweit. Wir haben Crypt mehrfach gespielt – auf Englisch, was problemlos ging, da kaum Text vorhanden ist. Das Spielgefühl ist angenehm schnell und leicht: ein cleveres Risiko-Würfelspiel mit Set-Collection-Elementen.

Man bietet mit Würfeln auf Schatzkarten – je höher der Einsatz, desto wahrscheinlicher der Gewinn, aber auch das Risiko steigt, Würfel zu verlieren. Eine schöne, kleine Spannungskurve in nur 15–20 Minuten.

Josef war zwar nicht völlig überzeugt – ihm fehlte etwas die Komplexität – aber hat jede Runde gewonnen. Das spricht für sich. Maja fand das Risiko-Reizen spannend, und wir waren uns einig, dass wir es noch zu viert ausprobieren müssen. Anne war bisher nicht dabei.

🧠 Persönliches Fazit

Crypt ist kein Meilenstein, aber ein schöner Einstieg in die Welt des Crowdfundings – als Spiel und als Erfahrung. Dass es vier Jahre auf dem Pile of Shame lag, lag nicht am Spiel, sondern an mir. Rückblickend war meine Sorge über das Thema unbegründet.

Ich bin froh, dass ich es unterstützt habe – nicht nur wegen des Spiels, sondern wegen des Gefühls, ein Projekt mitgetragen zu haben. Crypt hat mir die Welt hinter Kickstarter-Spielen eröffnet, und das für 9 $.

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