Autor: admin (Seite 3 von 4)

🎲 Europa Universalis: The Price of Power – Spielbewertung

🧭 Kontext & Einstieg

Wer Europa Universalis kennt, weiß: Das ist kein Spiel für zwischendurch – egal ob digital oder analog. Der Brettspielableger bringt dieses Gefühl direkt auf den Tisch: groß, komplex, lang – aber auch faszinierend.

Der Einstieg ist nicht ohne:

  • Dickes Regelbuch
  • Viele Module
  • Historische Tiefe

Aber genau das macht den Reiz aus – zumindest für Fans von epischer Strategie.

⚙️ Spielprinzip

In klassischer Grand-Strategy-Manier übernehmen die Spieler:innen Nationen in Europa ab dem 15. Jahrhundert. Sie handeln, kämpfen, forschen, heiraten, missionieren – und balancieren dabei Macht, Ressourcen und Religion. Dabei wird in Zeitaltern gespielt, und jedes bringt eigene Herausforderungen und Mechanismen mit sich.

Das Spiel bietet sowohl feste Szenarien als auch freie Spielmodi.

🛠️ Mechanik & Besonderheiten

MechanikBewertung / Eindruck
RundenstrukturSehr strukturiert, aber aufwendig. Jeder Zug zählt.
Historische EinbettungBeeindruckend gut umgesetzt. Ereignisse wirken relevant.
InteraktionHoch – zwischen Kooperation, Rivalität und Intrigen.
KomplexitätExtrem hoch – keine Einstiegshürde, sondern eine Wand.
ZeitaufwandEnorm – 4–6 Stunden sind die Regel, mehr keine Seltenheit.
SkalierungZu dritt ideal spielbar – zu sechst nur mit gutem Zeitplan.

👥 Unsere Spielrunde

Nach einem ersten gescheiterten Anlauf mit 6 Personen (rechnerisch wären es 12+ Stunden Spielzeit gewesen), haben wir uns zu dritt in das Abenteuer gestürzt. In kleiner Runde ist es übersichtlicher, machbarer – und trotzdem episch.

💬 Stimmen aus der Familie

Hendrik:
Für Fans von Strategie, Geschichte und komplexen Systemen ist das Spiel eine Schatzkiste. Der Anspruch ist hoch, aber das Gefühl, ein ganzes Zeitalter zu managen, ist einmalig.

Josef:
Ich liebe lange Strategiespiele – und hier gibt es richtig was zu tun. Die Militärmechanik ist super umgesetzt, besonders wenn man sie mit Forschung und den Zielkarten kombiniert. Wenn man es strategisch angeht, kann man richtig gute Kettenzüge aufbauen.

Maja:
Ich finde es spannend, wie politisch es werden kann. Die vielen Optionen gefallen mir – und dass man auch mit Diplomatie erfolgreich sein kann. Den Bot finde ich super, weil er das direkte Konfrontationsspiel etwas entschärft. Das hilft, wenn man nicht immer in Konflikte geraten will.

✅ Unsere Bewertung

  • Was uns gefallen hat:
    • Sehr thematisch und historisch
    • Tiefe Entscheidungen mit langfristigen Konsequenzen
    • Hoher Wiederspielreiz in unterschiedlichen Rollen
  • Was uns weniger gefallen hat:
    • Extrem hohe Einstiegshürde
    • Spielzeit ist oft unvereinbar mit Familien- oder Freundesalltag
    • Nur mit sehr motivierter Gruppe wirklich spielbar

⭐ Gesamtbewertung

4 von 5 Meeples
Ein meisterhaftes Spiel – aber nur für Strateg:innen mit Zeit, Geduld und Freude an Komplexität. Wer das mitbringt, bekommt ein einzigartiges Brettspielerlebnis.

📦 Spieleinfos

  • Titel: Europa Universalis – The Price of Power
  • Verlag: Aegir Games
  • Spielerzahl: 1–6
  • Spieldauer: 240–720 Minuten
  • Alter: ab 14 Jahren
  • Komplexität: 🧠🧠🧠🧠🧠
  • Genre: Grand Strategy, historisch, Eurogame mit interaktiven Elementen

🧭 Crowdfunding – Europa Universalis: The Price of Power

🏛️ Aus PC wird Brettspiel – in XXL

Europa Universalis – The Price of Power ist ein Strategie-Epos mit Wurzeln in der digitalen Welt. Die Vorlage – ein unfassbar komplexes Grand Strategy Game – hat seit Jahren eine treue Fangemeinde. Auch bei uns.

Ich habe es auf der SPIEL 2019 in Essen gesehen und war sofort interessiert. Die erste Kampagne endete ebenfalls 2019 – ich war dabei.

Die Aussicht, dieses Monster von Spiel endlich auch offline mit Freunden zu erleben, war zu verlockend. Also: gebackt.

📦 Das Projekt

Die Auslieferung? Geduld war gefragt. Wie bei vielen großen Projekten hat sich alles etwas gezogen – aber das Endprodukt war beeindruckend:

  • Riesige Karten
  • Massiv Inhalte
  • Und: das Gefühl, ein ganzes Zeitalter in der Hand zu halten

Die Box wirkt, als könnte man darin auch schlafen – und das Regelwerk eher wie ein kleines Buch.

Inzwischen lief eine zweite Kampagne mit Erweiterung, die ebenfalls erfolgreich war. Auch hier bin ich wieder dabei – die Auslieferung steht noch aus.

🧠 Der erste Versuch

Mein Ziel: Das Spiel mit drei Freunden, zwei Kindern und mir selbst an einem Wochenende durchspielen.

Die Realität:
„10 Minuten pro Person, pro Runde. Vier Runden pro Zeitalter. Mindestens drei Zeitalter…“

Ergibt bei sechs Personen ca. 12 Stunden reine Spielzeit – ohne Aufbau, Pausen oder Regelerklärung.

Es wurde aufgebaut. Die Regeln wurden gelesen.
Gespielt wurde… nicht.

⚔️ Trotzdem dran geblieben

Ich konnte es nicht einfach wieder ins Regal stellen. Also: Neue Runde, zu dritt. Und siehe da: Es funktioniert.

Zwar bleibt es komplex, lang, fordernd – aber es ist auch belohnend.

Ein Strategiespiel mit Tiefe, das seinem Namen alle Ehre macht. Und: Das Brettspiel schafft es tatsächlich, den Geist des Originals zu transportieren – ohne ein 1:1-Klon zu sein.

🧠 Fazit

Europa Universalis – The Price of Power ist kein Spiel für zwischendurch. Es ist ein Projekt, ein Commitment – eine Art Brettspielurlaub.

Aber wenn man bereit ist, sich darauf einzulassen, ist es ein grandioses Erlebnis.

🧛 Crowdfunding – Vampire: The Masquerade – Heritage

🩸 Ein Spiel, das ich haben musste

Vampire: The Masquerade – Heritage ist ein Crowdfunding-Projekt, das ich nicht wegen des Spiels, sondern wegen der IP unterstützt habe.

Ich habe in meiner Jugend und Studienzeit unzählige Stunden mit Vampire: The Masquerade am PC verbracht – ein Rollenspiel-Klassiker mit Atmosphäre, Anspruch und Kultstatus. Als dann ein Brettspiel dazu angekündigt wurde – noch dazu aus Deutschland – war klar: Ich bin dabei.

💸 Die Kampagne

Der Preis war fair: 89 € für ein hochwertiges Legacy-Spiel, inklusive Metallmünzen und edler Verpackung. Die Aufmachung war überzeugend, das Design stimmungsvoll. Als das Spiel ankam, war mein Eindruck durchweg positiv:

  • Verpackung: wertig
  • Karten & Komponenten: sauber produziert
  • Metallmünzen: schwer in der Hand, richtig schön

Nur: gespielt haben wir es bis heute nicht.

🕯️ Warum es im Regal blieb

Das liegt vor allem am Setting. Auch wenn ich das Universum liebe, ist der Ton sehr düster, ernst und erwachsen. Für eine Familienrunde am Abend ist das nicht unbedingt das richtige Spiel – zumindest gefühlt.

Vielleicht kommt der Moment noch. Aber bislang ist Heritage eher ein Sammlerstück als ein Spielehighlight.

🧠 Fazit

Ein Projekt, das ich nicht wegen des Gameplays, sondern wegen meiner Nerd-DNA unterstützt habe. Der Kauf war nicht unvernünftig – das Spiel ist hochwertig, fair bepreist und aus deutscher Produktion.

Aber: Gespielt haben wir es bisher nicht – und aktuell sehe ich auch keinen Anlass, das bald zu ändern.

Manche Spiele kauft man eben fürs Regal.
Und manchmal ist das auch okay.

🎲 Munchkin Dungeon – Spielbewertung

🎲 Spielebewertung – Munchkin Dungeon

🧭 Kontext & Einstieg

Das Kartenspiel Munchkin war während meines Studiums ein Dauerbrenner – mit viel Gelächter, fiesen Angriffen auf „Freunde“ und absurden Kombinationen. Als die Miniatur-Variante via Kickstarter auftauchte, war mein Interesse sofort geweckt: gleiche Stimmung, neues Format – und mit Miniaturen!

Die Erwartung: Ein lockerer, witziger Dungeon-Crawler, ideal für entspannte Runden mit Familie oder Freunden. Die Realität? Eher meh.

⚙️ Spielprinzip

Munchkin Dungeon bleibt der Vorlage treu: Es geht um Loot, Level, Lacher – und darum, sich gegenseitig möglichst hinterlistig zu sabotieren. Spieler:innen ziehen durch einen Dungeon, bekämpfen Monster und treffen (natürlich) auf Mitspieler, die ihnen Knüppel zwischen die Beine werfen.

Ein klassischer „Push-your-luck“-Mechanismus kombiniert mit Aktionen, Würfeln und Humor.

🛠️ Mechanik & Besonderheiten

MechanikBewertung / Eindruck
Dungeon-CrawlingSimpel und thematisch, aber wenig spannend im Ablauf.
InteraktionHoher Spaßfaktor – aber kann schnell kippen in Frust, je nach Runde.
Miniaturen & DesignGroßartig! Liebevoll, witzig und hochwertig produziert.
Balance & SpielzeitLeider zu lang für das, was es spielerisch bietet.
WiederspielwertFür uns eher gering – schon nach wenigen Partien hat es sich „ausgelacht“.

👥 Unsere Spielrunde

Wir haben das Spiel in unterschiedlichen Besetzungen getestet:

  • Ein paar Runden mit den Kindern – allerdings ohne bleibenden Eindruck. Josef kann sich heute nicht einmal daran erinnern, dass wir es gespielt haben…
  • Eine längere Runde mit Freunden, Bier und Brezeln – etwas mehr Stimmung, aber ähnliches Ergebnis.

💬 Stimmen aus der Familie

Hendrik:
Die Vorfreude auf das Projekt war riesig – aber das Spiel selbst enttäuscht. Es ist nicht schlecht, nur belanglos. Und dafür ist der Aufwand mit Setup, Material und Spieldauer einfach zu hoch.

Josef:
„Haben wir das gespielt?“ (Zitat nach dem Blick aufs Spielbrett.)

✅ Unsere Bewertung

  • Was uns gefallen hat:
    • Sehr schöne Miniaturen
    • Humorvolles, buntes Design
    • Niedriger Einstiegspreis für Kickstarter
  • Was uns weniger gefallen hat:
    • Kaum erinnerungswürdige Spielmomente
    • Zu lang für das gebotene Gameplay
    • Kein Wiederspielreiz

⭐ Gesamtbewertung

2 von 5 Meeples
Schöne Verpackung, aber schwacher Kern. Munchkin Dungeon bleibt eher ein Schrankhüter als ein Dauerbrenner auf dem Spieltisch.

📦 Spieleinfos

  • Titel: Munchkin Dungeon
  • Verlag: CMON / Steve Jackson Games
  • Spielerzahl: 2–5
  • Spieldauer: 60–90 Minuten
  • Alter: ab 14 Jahren
  • Komplexität: 🧠🧠
  • Genre: Humorvoller Dungeon-Crawler mit „Take That“-Elementen

💰 Crowdfunding – Munchkin Dungeon

🎓 Munchkin goes Miniaturen

Munchkin Dungeon war ein Kickstarter, der bei mir sofort den Nostalgie-Knopf gedrückt hat. Während meines Studiums haben wir das klassische Munchkin-Kartenspiel rauf und runter gespielt. Dass es nun ein Dungeon-Crawler mit Miniaturen geben sollte – noch dazu mit Humor und Design, das dem Original treu bleibt – hat mich direkt angesprochen.

Und als Steuerberater hat mich natürlich auch der „Insurance Salesman“ als Boss-Monster nicht kalt gelassen (auch wenn es kein Finanzbeamter war 😉).

📦 Die Kampagne

Die Kampagne war klassisch CMON: riesige Stretch Goals, exklusive Inhalte, tolle Meeples, ein stylisches Gesamtpaket. Und das zu einem damals wirklich günstigen Preis – mein Einstieg lag bei gerade einmal 90 $.

Das Spiel kam mit vielen Miniaturen, satten Erweiterungen und ordentlich Produktionsqualität. Noch heute stehen die Kisten im Regal – fast unangetastet.

🎮 Und dann kam der Tisch

Die Vorfreude war groß, das Auspacken ein Event – doch der Funke ist nicht übergesprungen. Wir haben ein, zwei Runden mit den Kindern gespielt. Dann später einen längeren Abend mit Freunden, Bier und Brezeln. Aber der Eindruck blieb: Es zündet nicht.

Das Spiel ist hübsch, humorvoll, produziert wie ein Blockbuster – aber das Gameplay trägt für uns einfach nicht über die Spieldauer. Es wirkt mechanisch eher simpel, zu wenig belohnend, dafür aber recht lang. Und genau das steht bei uns dem „Time to Table“ im Weg.

🎨 Miniaturen? Leider nein.

Die Miniaturen sind charmant, das Design ist stimmig. Aber bis heute ist keine einzige davon bemalt – und das will schon was heißen, wenn selbst Figuren aus Tainted Grail am Pool bemalt werden.

🧠 Fazit

Munchkin Dungeon war für mich ein Kickstarter-Projekt mit viel Gefühl und wenig Wiederspielreiz. Die Kampagne, das Thema und die Produktion waren ein Volltreffer – aber am Tisch blieb es bei einem Lächeln, keiner Begeisterung.

Schade? Ja.
Aber auch ein Reminder, dass selbst die coolsten Stretch Goals kein gutes Gameplay ersetzen.

🎨 Meeples, Miniaturen und Malzeug in der Kühltasche

Oder: Wie ein Podcast und ein Laden in Bocholt unser Hobby veränderten

Der Spielepodcast „Brettzeit“ ist seit der SPIEL 2023 ein konstanter Begleiter für uns – spätestens nach einem Gastauftritt bei „Auf ein Bier“ hat er sich fest in unsere Hörgewohnheiten geschlichen.

Und mit ihm kam etwas Neues in unsere Spielwelt: Miniaturen bemalen.

🎯 Wie alles begann

Den Ausschlag gab neben dem Podcast auch eine persönliche Ansprache in der Spielebude Bocholt, einem kleinen, sympathischen Laden, der mehr kann als nur verkaufen. Dort haben wir nicht nur Spiele entdeckt – sondern auch erste Empfehlungen zum Thema Miniaturen und Bemalen bekommen.

Empfohlen wurden uns:

  • ein paar von der Spielebude selbst gedruckte Miniaturen
  • und eine Starterbox Speedpaints von Army Painter

Das reichte, um aus Neugier ein neues Hobby werden zu lassen.

🎨 Von der Theorie zur Praxis

Nach ein paar Testfiguren haben wir uns direkt an unser erstes echtes Projekt gewagt: Herr der Träume. Alle Figuren des Spiels wurden bemalt – mit viel Begeisterung (und ein paar verwackelten Details).

Bei Tainted Grail war ich anfangs zögerlicher – allein wegen des hohen Werts der Kampagne. Aber letztlich war klar: Die Miniaturen gehören bemalt. Und die Ergebnisse sprechen für sich.

Maja war begeistert und ist mittlerweile mit Pinsel und Acrylfarbe sehr souverän unterwegs.
Josef malt etwas seltener – aber auch er war stolz, als die ersten Figuren fertig wurden.

🇪🇸 Urlaub mit Pinseln

Dass das neue Hobby ernst gemeint war, zeigte sich im Sommerurlaub 2025. Das Malzeug kam mit nach Spanien.

Nachdem meine Frau mit einem kurzen Kommentar („Willst du die Farben wirklich im Auto kochen?“) meine Vernunft anzapfen wollte, habe ich kurzerhand eine Kühltasche umfunktioniert. Pinsel, Farben, Figuren – alles gut gekühlt mit dabei.

Und ja: Ich habe tatsächlich am Pool gesessen – unter Palmen – und Figuren bemalt. Diesmal sogar mit reinen Acrylfarben, nicht mehr nur Speedpaints.

🧠 Fazit

Tainted Grail bietet nicht nur Progression im Spiel – sondern hat auch unsere kreative Seite auf ganz neue Weise entfaltet. Der Podcast, ein Ladenbesuch, ein Urlaub – und plötzlich ist aus Spielmaterial echtes Hobby geworden.

🎲 Tainted Grail: Der Untergang Avalons – Spielbewertung

🧭 Kontext & Einstieg

Unser erstes „großes“ Kampagnenspiel – nach Mouse & Mystik, Andor und Herr der Träume. Wir haben das Grundspiel über viele Monate von 2023 bis 2024 gespielt und abgeschlossen. Es war eine neue Welt – mit neuen Mechaniken, düsterem Ton und echtem Fortschrittsgefühl.

Die Erweiterung haben wir im Juni 2025 gestartet. Und inzwischen dürfte unsere Sammlung komplett sein – inklusive Artus-Miniatur, Grail Block und allem, was dazugehört.

⚙️ Spielprinzip

Tainted Grail verbindet Erkundung, Charakterentwicklung, taktischen Kartenkampf und eine tiefgreifende Geschichte. Die Spielwelt entfaltet sich über großformatige Karten, die modular gelegt werden und Stück für Stück eine düstere Version Avalons zeigen.

Im Zentrum steht die Menhir-Mechanik – Leuchtfeuer, die die erkundbare Welt am Leben erhalten. Werden sie nicht aktiviert, verschwinden ganze Teile der Karte wieder.

🛠️ Mechanik & Besonderheiten

MechanikBewertung / Eindruck
Erkundung & WeltaufbauSehr gelungen, stimmungsvoll. Das Entdecken neuer Orte motiviert – auch wenn späteres „Menhir-Reisen“ ermüden kann.
Kampfsystem & DiplomatieClever, kartenbasiert und asymmetrisch. Beide Systeme funktionieren ähnlich, aber verlangen andere Ansätze.
CharakterentwicklungEiner der stärksten Punkte. Fortschritt über Kartendecks statt XP. Spürbar und individuell.
Atmosphäre & StorySehr dicht, konsequent düster. Wer in diese Welt eintaucht, bleibt nicht unberührt.
WiederspielwertFür uns eher gering – eine Kampagne ist sehr intensiv. Aber Erweiterungen und neue Charaktere sorgen für Abwechslung.

👥 Unsere Spielrunde

  • Maja spielte Ailei – diplomatisch, klug, mit Geschick für komplexe Begegnungen.
  • Josef wählte den Wurm – strategisch, kampfbereit, mit Fokus auf klare Konfliktlösungen.
  • Hendrik spielte Arev – ausgeglichen zwischen Kampf und Diplomatie.

💬 Familienmeinung

Hendrik:
Tainted Grail ist eines dieser Spiele, die beeindrucken – und zugleich herausfordern. Wir haben es nicht verschlungen, sondern in Etappen genossen. Einige Passagen waren zäh, aber insgesamt war es ein lohnendes Erlebnis.

Maja:
Ich fand vor allem die Entscheidungen spannend – und wie viel man mit Diplomatie bewirken konnte. Manchmal war es frustrierend, wenn man lange Strecken zurücklegen musste, aber die Welt war toll gemacht.

Josef:
Ich mochte die Entwicklung meines Charakters – und dass man die Kämpfe wirklich planen musste. Es war anstrengender als andere Spiele, aber dafür hat man auch mehr rausbekommen.

✅ Unsere Bewertung

  • Was uns gefallen hat:
    • Starke, dichte Welt mit viel Atmosphäre
    • Charakterentwicklung über Kartenmechanik
    • Diplomatie & Kampf clever und fordernd
    • Kampagne mit echten Entscheidungen
  • Was uns weniger gefallen hat:
    • Repetitive „Menhir-Reise“-Mechanik
    • Zähe Kapitel in der Mitte
    • Hoher Zeitbedarf (kaum „schnell mal gespielt“)

⭐ Gesamtbewertung

4,5 von 5 Meeples
Ein beeindruckendes Kampagnenspiel mit eigenständiger Mechanik und großem erzählerischen Anspruch – ideal für Spieler:innen mit Ausdauer, Neugier und Liebe zum Detail.

📦 Spieleinfos

  • Titel: Tainted Grail – Der Untergang Avalons
  • Verlag: Awaken Realms / Pegasus Spiele (dt.)
  • Spielerzahl: 1–4
  • Spieldauer: 60–120 Minuten pro Kapitel
  • Alter: ab 14 Jahren
  • Komplexität: 🧠🧠🧠🧠
  • Genre: Storygetriebenes Kampagnen-Abenteuer mit Deckbuilding

🚀 Tainted Grail – Miniaturen, Magie … und wir haben es wirklich gespielt

🎯 Warum ich es unterstützt habe

Tainted Grail war mein zweites Crowdfunding-Spiel – und das erste, bei dem ich mich komplett habe mitreißen lassen. Die Kampagne von Awaken Realms war wie ein düsteres Märchen für Strategen: Miniaturen, Tarot-große Karten, erkundbare Welt, dunkle Legenden und ein parallel entwickeltes PC-Spiel. Ich war sofort gefesselt – auch wenn ich wusste: Ich werde das vermutlich lange nicht spielen.

2018 waren meine Kinder noch zu jung für das Setting, und die Freunde mit Kampagnen-Ausdauer wohnten zu weit weg. Aber die Miniaturen haben mich direkt getriggert. Ich habe gebackt. Mit voller Absicht und etwas Selbstbetrug – einfach, weil ich es besitzen wollte.

📦 Kampagne, Stretch Goals & Lieferung

Wie gewohnt bei Awaken Realms war die Kampagne ein visuelles Spektakel: Stretch Goals, Upgrades, Miniaturen, Würfel, Tokens, Add-ons – man konnte sich verlieren. Ich habe ziemlich viel davon mitgenommen, auch wenn ich damals noch nicht wusste, ob es je auf den Tisch kommt.

Die Lieferung kam – wie erwartet – deutlich später. Aber als das Paket ankam, war es wie ein Brettspiel-Event: schwer, episch, schön. Ein Regalplatz war längst reserviert.

🧊 Pile of Shame deluxe

Zunächst blieb alles unangetastet. Ich habe das Material bewundert, das Regelbuch aufgeschlagen – und es dann wieder geschlossen. Sogar das PC-Spiel auf Steam gekauft, angespielt, abgebrochen. Nochmal auf dem Steam Deck probiert. Gleiches Ergebnis.

Es war mehr Sammeln als Spielen – vorerst.

🎉 Und dann … haben wir es wirklich gespielt

Im Jahr 2023 haben wir das Grundspiel begonnen – als Familie. Und wir sind drangeblieben. 2024 war es durchgespielt. Nicht mal hastig, sondern in einem guten Rhythmus – mit Freude, Pausen, Planung und Miniaturenbemalung dazwischen.

Mittlerweile sind wir in der ersten Erweiterung gelandet, die Kampagne läuft wieder an. Und auf der SPIEL 2024 in Essen haben wir dann tatsächlich den letzten noch fehlenden Inhalt nachgekauft – inkl. Artus-Miniatur, Grail Block und allem weiteren Schnickschnack. Jetzt dürften wir wirklich alles haben, was dieses Spiel hergibt.

🧠 Persönliches Fazit

Tainted Grail war für mich lange einfach ein beeindruckendes Sammlerstück – eines dieser Spiele, das man gern besitzt, aber nicht sofort spielt. Umso schöner, dass wir es dann doch gemeinsam durchgespielt haben – und sogar Lust auf mehr hatten.

Heute ist es ein fester Bestandteil unserer Sammlung geworden – inklusive bemalter Miniaturen, Erweiterungen und allem drumherum. Rückblickend war es ein gutes Projekt: durchdacht, atmosphärisch und handwerklich stark. Kein Fehlkauf – auch wenn der Weg bis zur ersten Partie ein paar Jahre gedauert hat.

🙋‍♂️ Warum dieser Blog? Und wer eigentlich dahintersteht?

Über mich – Hendrik

Ich bin Hendrik – Steuerberater, Wirtschaftsmathematiker, Familienvater, Nerd und Brettspielliebhaber.

Wenn ich nicht gerade mit Zahlen jongliere oder Mandanten betreue, tüftele ich an neuen PC-Setups, plane Kickstarter-Backings oder bastele Inserts aus dem 3D-Drucker.

Meine ersten Spiele waren auf dem PC – das ist bis heute so geblieben. Aber mit der Familie haben auch analoge Spiele einen festen Platz bekommen – vom Klassiker DOG bis hin zu epischen Kampagnen wie Tainted Grail oder Gloomhaven.

Technik zieht mich magisch an. Wenn’s neu ist, will ich es ausprobieren – ob Apple Vision Pro, die neueste Kickstarter-Welle oder eine selbst konfigurierte Wasserkühlung. Meine LEGO-Sammlung wächst stillschweigend weiter. Der Platz dafür… nicht.

Wenn ich mal nicht spiele oder baue, findet man mich unter Wasser – beim Freitauchen mit einem meiner besten Freunde. Neben dem klassischen Flaschentauchen ist das Freitauchen seit 2024 eine neue Leidenschaft – mit Ruhe, Konzentration und einem klaren Kopf, der manchmal sogar frei von Meeples ist.

Meine Tochter Maja und mein Sohn Josef teilen mittlerweile meine Begeisterung – nicht nur als Mitspieler, sondern auch als kreative Köpfe. Gemeinsam betreiben wir diesen Blog als Projekt zwischen Spieltisch, Spielkarton und Alltag.

Ob wir das alles in unserem Zeitplan unterkriegen? Frag besser nicht. Aber wir haben Spaß – und das ist der Anfang von allem.

📚 How to Create Your First Board Game – Ein Geschenk mit Zukunft?

Noch bevor Crypt bei uns auf dem Tisch lag, habe ich 2018 eine andere Crowdfunding-Kampagne unterstützt – wenn auch nicht für mich selbst, sondern als Geschenk für meine Frau: Das Buch „How to Create Your First Board Game“ von Aaron Frias.

Es war ein kleines, digitales Projekt – aber mit einer großen Idee: anderen zu helfen, ihr eigenes Spiel zu entwickeln. Ich fand den Ansatz sympathisch, bodenständig und ideal für jemanden, der sich zwar gern mit Spielen beschäftigt, aber (noch) nicht selbst als Autorin oder Designerin tätig ist.

Heute steht das Buch allerdings nicht mehr im Regal meiner Frau, sondern … bei unserer Tochter. Und das passt perfekt.

Maja tüftelt schon seit einiger Zeit an eigenen Spielen, Krimidinnern und sogar Legacy-Varianten. Wer weiß – vielleicht ist genau dieses Buch irgendwann der Auslöser, dass bei uns nicht nur über Spiele gesprochen und gespielt wird, sondern dass wir selbst einmal eine Kampagne starten.

Ich bin gespannt. Und falls es so kommt: Dann hat alles mit einem kleinen Kickstarter-Buch angefangen.

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