Schlagwort: Strategie (Seite 2 von 2)

🎲 Agent Avenue – Spielbewertung

Übersicht

Agent Avenue ist eines dieser Spiele, das man einmal spielt – und sofort Lust auf eine Revanche hat. Gekauft haben wir es auf der Spiel 2024, direkt beim Entwickler – den Machern von Mindbug – nachdem uns der Prototyp vor Ort sofort begeistert hat.

Die Regeln sind schlank, die Runden schnell und voller Interaktion. Es ist ein Deduktionsspiel, bei dem es ums Bluffen, Kombinieren und das Lesen der Mitspieler geht.

Im aktuellen Urlaub haben Josef und ich es gleich morgens im Zelt gespielt. Zwei schnelle Runden, fertig, bevor Anne und Maja überhaupt wach waren – perfekter Start in einen aktiven Tag, der später mit Kanufahren gefüllt war.


⭐️ Unsere Bewertung ⭐️

Zugänglichkeit: 🟢 Hoch – Kurze Regeln, schnell erklärt, sofort spielbar.

Interaktion: 🟢 Sehr hoch – Man beobachtet, blufft und versucht die anderen zu verwirren.

Spielspaß: 🟢 Sehr hoch – Besonders in kleiner Runde ein echter „Noch mal!“-Kandidat.

Wiederspielwert: 🟢 Hoch – Jede Partie verläuft anders, abhängig von den Mitspielern.

Gestaltung: 🟢 Hoch – Schlicht, aber thematisch stimmig und funktional.


💬 Familienmeinung

Hendrik:

„Einfache Regeln, hohe Spannung – perfekt für den Urlaub.“

Josef:

„Macht Spaß, weil man die anderen austricksen kann. Und weil es schnell geht.“


❣️ Gesamtbewertung

4,5 von 5 Meeples – Ein hervorragendes, schnelles Deduktionsspiel, das leicht mitzunehmen ist und in jede Spielesammlung passt.


ℹ️ Spieleinfos

  • Verlag: Nerdlab Games
  • Name: Agent Avenue
  • Spieltyp: Deduktion / Bluff
  • Spielerzahl: 2–4
  • Spieldauer: 15–20 Minuten
  • Alter: ab 10 Jahren
  • Sprache: DE/EN (abhängig von Version)

🎲 Frostpunk: The Board Game – Spielebewertung

🧾 Übersicht

Frostpunk ist die Brettspielumsetzung des gleichnamigen PC-Games. In einer frostigen, postapokalyptischen Welt leitet man die letzten Überlebenden einer Stadt und muss unter extremen Bedingungen über Leben und Tod entscheiden. Ressourcenmanagement, moralische Dilemmata und das Management der Bevölkerung stehen im Mittelpunkt.

Trotz seines düsteren Settings hat es das Spiel schnell auf unseren Tisch geschafft. Gespielt wurde zu fünft – Hendrik, Maja, Josef, unser Stammgast Maria und mein Freund Marcel. Die Regeln haben wir uns auf unterschiedlichen Wegen erschlossen: durch Lesen, englische und deutsche YouTube-Erklärungen.
Die erste Kampagne haben wir knapp verloren, am nächsten Tag aber direkt gewonnen. Josef hat danach noch mehrere Solo-Partien gespielt.

⭐️ Unsere Bewertung ⭐️

  • Zugänglichkeit: 🟡 Mittel – viele Regeln und Sondermechaniken, aber klar strukturiert.
  • Interaktion: 🟢 Hoch – Entscheidungen werden gemeinsam getroffen, Diskussionen sind unvermeidbar.
  • Spielspaß: 🟢 Hoch – starker Spannungsbogen und intensives Spielerlebnis.
  • Wiederspielwert: 🟢 Hoch – verschiedene Szenarien, variable Ereignisse und moralische Entscheidungen sorgen für Abwechslung.
  • Gestaltung: 🟢 Sehr hoch – atmosphärische Illustrationen und wertige Miniaturen, vor allem in der vorgrundierten Version.

💬 Familienmeinung

Hendrik:
„Trotz der Schwere des Themas ein Spiel, das mich sehr fesselt. Die Mischung aus Ressourcenmanagement und moralischen Entscheidungen ist einzigartig.“

Maja:
„Spannend und fordernd, aber auch bedrückend. Ich finde es cool, dass wir gemeinsam Strategien entwickeln müssen, um zu überleben.“

Josef:
„Solo macht es mir fast noch mehr Spaß. Man kann in Ruhe überlegen und ausprobieren – die Entscheidungen sind knallhart.“

❣️ Gesamtbewertung

4 von 5 Meeples
Ein forderndes, atmosphärisch dichtes Spiel, das vor allem in Runden funktioniert, die sich auf gemeinsame Planung und schwierige Entscheidungen einlassen können.

ℹ️ Spieleinfos

  • Verlag: Glass Cannon Unplugged
  • Titel: Frostpunk: The Board Game
  • Spieltyp: Kooperatives Überlebens- und Ressourcenmanagementspiel
  • Spielerzahl: 1–4 (erweiterbar auf 5)
  • Spieldauer: 90–150 Minuten
  • Alter: ab 16 Jahren
  • Sprache: Englisch (deutsche Regeln verfügbar)

❄️ Crowdfunding – Frostpunk: The Board Game

🧾 Hintergrund

Frostpunk ist eigentlich eine bekannte PC-Game-IP – und in meinem Fall ein Titel, der noch immer auf meinem „Pile of Shame“ liegt. Das Brettspiel hingegen hat es deutlich schneller auf den Tisch geschafft. Die Kickstarter-Kampagne hat mich direkt gepackt, und ich habe mich für den Deluxe Pledge mit vorgrundierten (preshaded) Miniaturen entschieden. Zum Zeitpunkt der Kampagne hatten wir mit dem Bemalen von Minis noch nicht angefangen – daher war diese Version für mich perfekt.

Das Spiel stand nach der Lieferung nur kurz im Regal, bevor wir es ausprobiert haben. Trotz des eher düsteren Settings und der teils harten Entscheidungen kam es überraschend schnell auf den Tisch.

📦 Kickstarter-Details

  • Plattform: Kickstarter
  • Jahr der Kampagne: 2021
  • Pledge: Deluxe Pledge mit vorgrundierten Miniaturen
  • Extras: Keine zusätzlichen Erweiterungen

🧊 Spielerfahrung nach der Lieferung

Die Regeln haben wir uns auf verschiedene Weisen erarbeitet – teils durch Lesen, teils mit englischen YouTube-Videos und teils mit deutschen Videoerklärungen. Gespielt haben wir zu fünft: Maja, Josef, unser liebster externer Gastspieler Maria und in diesem Fall auch noch Marcel, mein Abnö-Freund.

Obwohl wir die erste Kampagne knapp verloren haben, konnten wir direkt am nächsten Tag einen Sieg feiern. Besonders bemerkenswert: Josef hat danach noch mehrere Partien solo gespielt und seine eigenen Strategien entwickelt.

💬 Fazit zum Projekt

Eine atmosphärisch starke Umsetzung der Vorlage, mit spannenden moralischen Entscheidungen und einem hohen Anspruch an die Spielplanung. Das Projekt hat sowohl in der Kampagne als auch auf dem Tisch überzeugt – und steht nun definitiv weiter oben in unserer Spielrotation.

🚂 Zug um Zug Legacy– Spielebewertung

Übersicht

In Zug um Zug Lagacy baut man Bahnverbindungen zwischen Städten in den USA, die zusammen ein großes Netzwerk aus Schienen bilden. In den zwölf Partien der Kampagne werden nach und nach neue Regeln hinzugefügt und der Spielplan erweitert sich, was das Spielen abwechslungsreich macht. Das Handeln innerhalb einer Partie kann den weiteren Spielverlauf ändern, zum Beispiel indem man dem Plan durch Aufkleber auf Strecken und Städten zu seinem Vorteil verändert. Auch nach Abschluss der Kampagne kam Zug um Zug noch oft bei uns auf den Tisch und ist für uns ein ideales Spiel für die gesamte Familie, weil man es immer wieder spielen kann, nur kommen keine neuen Regeln mehr hinzu. Zuvor war auch schon Zug um Zug Europa bei uns ein häufig gespieltes Spiel .


⭐️Unsere Bewertung⭐️

Zugänglichkeit:

🟢 Hoch – Das Spiel ist schnell erklärt und Regeln kommen nach und nach hinzu

Interaktion:

🟢Hoch – Man muss aufpassen früh genug wichtig Strecken zu beanspruchen, bevor die Mietspieler einem den Weg versperren

Spielspaß:

🟢 Sehr hoch – es ist eines von unseren Lieblings-Familienspielen

Wiederspielwert

🟢 Sehr hoch – Neue Regeln und verschiedene Aufträge bieten ein abwechslungsreiches Spiel

Gestaltung:

🟢 Hoch– Schöner und übersichtlicher Spielplan, toll illustrierte Spielkarten


💬Familienmeinung

Hendrik:

„Wir brauchen mehr Spiele mit Legacy. Darüber hinaus finde ich die Komponenten sehr wertig“

Maja:

„Zug um Zug ist besonders in der Legacy Variante mit vielen neuen Elementen ein tolles Spiel besonders für die ganze Familie. Am Wochenende fällt die Entscheidung für ein etwas längeres Spiel häufig auf Zug um Zug“

Josef:

„Ich setze bei Zug um Zug gerne meine eigene Taktik um und sammle viele Aufträge ganz zu Anfang des Spiels bevor ich für mich Strecken beanspruche. So habe ich zu Beginn eine bessere Planung, aber manchmal kann es nach hinten los gehen, wenn die anderen zu früh beenden oder wichtige Verbindungen blockieren.“

Anne:

„Ich bin jetzt schon gestresst (weil ich meine Aufträge erfüllen muss bevor Ende ist)“


❣️Gesamtbewertung

4,5 von 5 Meeples

Es gibt kreative neue Regeln. Zug und Zug ist alleine schon ein empfehlenswertes Spiel, aber die Umsetzung als Legacy Spiel ist sehr gelungen und unserer Meinung nach noch besser als die „normale“ Variante.


ℹ️ Spielinfos


  • Verlag: Days of Wonder

  • Name: Zug um Zug: Legacy- Legenden des Westes

  • Spieltyp: Kampagnenspiel

  • Spielerzahl: 2-5

  • Spieldauer: 60-90 Minuten

  • Alter: ab 10 Jahren

  • Sprache: DE

 

 

🎲 Europa Universalis: The Price of Power – Spielbewertung

🧭 Kontext & Einstieg

Wer Europa Universalis kennt, weiß: Das ist kein Spiel für zwischendurch – egal ob digital oder analog. Der Brettspielableger bringt dieses Gefühl direkt auf den Tisch: groß, komplex, lang – aber auch faszinierend.

Der Einstieg ist nicht ohne:

  • Dickes Regelbuch
  • Viele Module
  • Historische Tiefe

Aber genau das macht den Reiz aus – zumindest für Fans von epischer Strategie.

⚙️ Spielprinzip

In klassischer Grand-Strategy-Manier übernehmen die Spieler:innen Nationen in Europa ab dem 15. Jahrhundert. Sie handeln, kämpfen, forschen, heiraten, missionieren – und balancieren dabei Macht, Ressourcen und Religion. Dabei wird in Zeitaltern gespielt, und jedes bringt eigene Herausforderungen und Mechanismen mit sich.

Das Spiel bietet sowohl feste Szenarien als auch freie Spielmodi.

🛠️ Mechanik & Besonderheiten

MechanikBewertung / Eindruck
RundenstrukturSehr strukturiert, aber aufwendig. Jeder Zug zählt.
Historische EinbettungBeeindruckend gut umgesetzt. Ereignisse wirken relevant.
InteraktionHoch – zwischen Kooperation, Rivalität und Intrigen.
KomplexitätExtrem hoch – keine Einstiegshürde, sondern eine Wand.
ZeitaufwandEnorm – 4–6 Stunden sind die Regel, mehr keine Seltenheit.
SkalierungZu dritt ideal spielbar – zu sechst nur mit gutem Zeitplan.

👥 Unsere Spielrunde

Nach einem ersten gescheiterten Anlauf mit 6 Personen (rechnerisch wären es 12+ Stunden Spielzeit gewesen), haben wir uns zu dritt in das Abenteuer gestürzt. In kleiner Runde ist es übersichtlicher, machbarer – und trotzdem episch.

💬 Stimmen aus der Familie

Hendrik:
Für Fans von Strategie, Geschichte und komplexen Systemen ist das Spiel eine Schatzkiste. Der Anspruch ist hoch, aber das Gefühl, ein ganzes Zeitalter zu managen, ist einmalig.

Josef:
Ich liebe lange Strategiespiele – und hier gibt es richtig was zu tun. Die Militärmechanik ist super umgesetzt, besonders wenn man sie mit Forschung und den Zielkarten kombiniert. Wenn man es strategisch angeht, kann man richtig gute Kettenzüge aufbauen.

Maja:
Ich finde es spannend, wie politisch es werden kann. Die vielen Optionen gefallen mir – und dass man auch mit Diplomatie erfolgreich sein kann. Den Bot finde ich super, weil er das direkte Konfrontationsspiel etwas entschärft. Das hilft, wenn man nicht immer in Konflikte geraten will.

✅ Unsere Bewertung

  • Was uns gefallen hat:
    • Sehr thematisch und historisch
    • Tiefe Entscheidungen mit langfristigen Konsequenzen
    • Hoher Wiederspielreiz in unterschiedlichen Rollen
  • Was uns weniger gefallen hat:
    • Extrem hohe Einstiegshürde
    • Spielzeit ist oft unvereinbar mit Familien- oder Freundesalltag
    • Nur mit sehr motivierter Gruppe wirklich spielbar

⭐ Gesamtbewertung

4 von 5 Meeples
Ein meisterhaftes Spiel – aber nur für Strateg:innen mit Zeit, Geduld und Freude an Komplexität. Wer das mitbringt, bekommt ein einzigartiges Brettspielerlebnis.

📦 Spieleinfos

  • Titel: Europa Universalis – The Price of Power
  • Verlag: Aegir Games
  • Spielerzahl: 1–6
  • Spieldauer: 240–720 Minuten
  • Alter: ab 14 Jahren
  • Komplexität: 🧠🧠🧠🧠🧠
  • Genre: Grand Strategy, historisch, Eurogame mit interaktiven Elementen

🧭 Crowdfunding – Europa Universalis: The Price of Power

🏛️ Aus PC wird Brettspiel – in XXL

Europa Universalis – The Price of Power ist ein Strategie-Epos mit Wurzeln in der digitalen Welt. Die Vorlage – ein unfassbar komplexes Grand Strategy Game – hat seit Jahren eine treue Fangemeinde. Auch bei uns.

Ich habe es auf der SPIEL 2019 in Essen gesehen und war sofort interessiert. Die erste Kampagne endete ebenfalls 2019 – ich war dabei.

Die Aussicht, dieses Monster von Spiel endlich auch offline mit Freunden zu erleben, war zu verlockend. Also: gebackt.

📦 Das Projekt

Die Auslieferung? Geduld war gefragt. Wie bei vielen großen Projekten hat sich alles etwas gezogen – aber das Endprodukt war beeindruckend:

  • Riesige Karten
  • Massiv Inhalte
  • Und: das Gefühl, ein ganzes Zeitalter in der Hand zu halten

Die Box wirkt, als könnte man darin auch schlafen – und das Regelwerk eher wie ein kleines Buch.

Inzwischen lief eine zweite Kampagne mit Erweiterung, die ebenfalls erfolgreich war. Auch hier bin ich wieder dabei – die Auslieferung steht noch aus.

🧠 Der erste Versuch

Mein Ziel: Das Spiel mit drei Freunden, zwei Kindern und mir selbst an einem Wochenende durchspielen.

Die Realität:
„10 Minuten pro Person, pro Runde. Vier Runden pro Zeitalter. Mindestens drei Zeitalter…“

Ergibt bei sechs Personen ca. 12 Stunden reine Spielzeit – ohne Aufbau, Pausen oder Regelerklärung.

Es wurde aufgebaut. Die Regeln wurden gelesen.
Gespielt wurde… nicht.

⚔️ Trotzdem dran geblieben

Ich konnte es nicht einfach wieder ins Regal stellen. Also: Neue Runde, zu dritt. Und siehe da: Es funktioniert.

Zwar bleibt es komplex, lang, fordernd – aber es ist auch belohnend.

Ein Strategiespiel mit Tiefe, das seinem Namen alle Ehre macht. Und: Das Brettspiel schafft es tatsächlich, den Geist des Originals zu transportieren – ohne ein 1:1-Klon zu sein.

🧠 Fazit

Europa Universalis – The Price of Power ist kein Spiel für zwischendurch. Es ist ein Projekt, ein Commitment – eine Art Brettspielurlaub.

Aber wenn man bereit ist, sich darauf einzulassen, ist es ein grandioses Erlebnis.

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